betrifft Frauen

Interessantes, Neues, Wichtiges für Frauen

In  unserem  Forum "betrifft Frauen" wollen  wir  über ein Thema schreiben, womit sich Frauen beschäftigen oder welches Frauen betrifft.

Dabei  wird es  darum gehen, über Frauen in besonderen Situationen zu berichten: wie erleben sie ihre Situation? Wie gehen sie damit um? Was bedeutet es für Angehörige und Familie?

Es  werden auch Einrichtungen vorgestellt,  die Frauen aufsuchen, um Hilfen zu bekommen oder sie in bestimmten Lebenssituationen begleiten.

Wir  versuchen damit mehr Aufmerksamkeit für frauenspezifische Themen zu erreichen  und Ihnen, lieben  Leserinnen und Lesern,  Informationen und Anregungen zu geben.

Gerne dürfen Sie uns ein Feedback geben!

Vielleicht brennt  Ihnen aber auch ein Thema unter den Nägeln, dann lassen Sie es uns wissen!

Über einen regen Austausch freuen wir uns

 

 

TeleHebamme: Betreuung per Video-Chat und Telefon

In Deutschland haben Frauen und ihre neugeborenen Kinder Anspruch auf Hebammenhilfe. Studien belegen aber, dass jede fünfte Frau keine Nachsorge-Hebamme in Anspruch nimmt. Der häufigste Grund ist die fehlende Verfügbarkeit im näheren Umfeld. Aufgrund dieser Entwicklung hat die Stiftung kreuznacher diakonie gemeinsam mit der LAG Hunsrück ein Pilotprojekt gestartet: die "TeleHebamme".

Dabei handelt es sich um eine Online-Hebammensprechstunde, die von examinierten Hebammen durchgeführt wird. Fragen zum Wochenbett und Stillen, der Säuglingspflege und den ersten Tagen und Wochen mit dem Baby können so direkt, kompetent und unkompliziert geklärt werden: per Telefon oder Video-Chat.

Das Angebot richtet sich ausschließlich an Mütter, die bis zur Geburt noch keine Nachsorge-Hebamme gefunden haben und im Rhein-Hunsrück-Kreis oder in Bad Kreuznach und Umgebung wohnen. Die Projektteilnehmerinnen können die Hebammen-Beratung drei Monate lang kostenlos nutzen. Die wissenschaftliche Begleitung des dreijährigen Projekts übernimmt die Universität Koblenz-Landau unter Leitung von Prof. Dr. Oliver Dimbath. Zur Entwicklung des ländlichen Raums wird die "TeleHebamme" durch Mittel der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz gefördert. Interessierte können sich bei Projektleiter und Chefarzt Dr. Goerke melden.

Die Online-Sprechstunde  ist für die Teilnehmerinnen am Projekt montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr erreichbar. Genau wie zu einer normalen Sprechstunde, ist eine vorherige Terminabsprache nötig. INFO

Ängste rund um die Geburt

Endlich, das Baby ist da… und dann statt Mutterglück nur Tränen und  Schuldgefühle!

Das passt natürlich nicht zum Bild der glücklichen Mama, die sich doch eigentlich freuen und stolz auf den Nachwuchs sein soll, wie es so oft in den Medien und der Werbung suggeriert wird.

Doch 10 bis 20% erleben kein Mutterglück, sie stürzen eher in eine seelische Krise.

Für die betroffenen Frauen selber ist es ein Martyrium, das sie selber nicht verstehen können. In den meisten Fällen entwickelt sich diese Störung in den ersten beiden Wochen nach der Entbindung.

Durch die Hormonumstellung nach der Geburt erleben sogar 50 bis 80% der Mütter ein Stimmungstief, Hebammen sprechen von dem „Baby-Blues“.

Da fließen schon mal Tränen und Stimmungsschwankungen sind häufig, die jedoch nach einigen Tagen wieder verschwinden.

Hält die Traurigkeit länger an, kann sich aber auch eine richtige Depression entwickeln, die sich in den  unterschiedlichsten Symptomen zeigt. Meist kommt es zu einer ständigen Müdigkeit und Antriebslosigkeit, die bis hin zur totalen Erschöpfung gehen kann.

 Viele Betroffene sprechen von  einer „inneren Leere“, die sich ausbreitet, oft gepaart mit Schuldgefühlen gegenüber dem eigenen Kind und der Familie.

Ein hoher perfektionistischer Anspruch, den viele Frauen haben, treibt die Angst und die Schuld weiter an. Man will schließlich allen gerecht werden.

Zusätzlich machen sich die Frauen Sorgen um das Wohlergehen des Babys und die Zukunft der Familie. Dadurch können sogar Panikattacken ausgelöst werden.

„  Was wir Frauen, die davon betroffen sind, aushalten müssen, kann sich keiner vorstellen, der das nicht erlebt hat.“, so beschreibt es eine Betroffene.

Warum einige in einer derartige Krise fallen, ist nicht so einfach zu erklären. Vielfach kommen mehrere Faktoren zusammen. Insbesondere wenn man in der Schwangerschaft depressiv war, oder schwere Zeiten in der Familie hinter sich hat, beispielsweise durch Trennung oder Tod eines Angehörigen, wenn man finanzielle Schwierigkeiten oder einfach keine Unterstützung hat, können sich Probleme manifestieren, die dann eine depressive Grundstimmung auslösen.

Verschärft wird die Situation, wenn die Geburt sehr schwierig war und die Zeit zur Erholung nicht gegeben ist. 

Dann sich einzugestehen, dass man in der doch eigentlich so glücklichen Zeit total unglücklich und überfordert ist, fällt schwer. Doch es ist wichtig, dass die Frauen genau das tun und sich Hilfe holen, damit sie sich wieder besser fühlen und wieder Freude am Leben und an ihrem Baby haben.

Wie kann man in dieser Situation helfen?

„ Das Wichtigste ist erst mal das Zuhören“, berichtet die Therapeutin Nicole Ebrecht, die in Köln Betroffene in ihrer Praxis  berät, denn oft fehlt den Frauen Verständnis und Unterstützung in der Familie sowie eine ausreichende Erholungszeit nach der Geburt. Was sie brauchen sind Ruhe, Sicherheit, Schlaf und ein Mal am Tag eine gesunde Mahlzeit, so Nicole Ebrecht.

Durch ein breites Netzwerkangebot an familiärer Unterstützung kann man hier Hilfen für die Mütter anbieten. So gibt es beispielsweise Familienpflegerinnen, die in die Familie kommen, um Entlastung zu schaffen.

Sobald die Diagnose der postpartalen Depression steht, hat man Anspruch auf diese Familienhilfen, die von den Krankenkassen finanziert werden.

Mit Medikamenten kann man teilweise unterstützen, dass man eine bessere Gemütsverfassung bekommt, aber damit alleine ist es eben nicht getan. Experten haben hierzu auch ganz unterschiedliche Meinungen. Zudem müssen die Patienten dabei auch gut begleitet werden.

Ein erster Schritt ist es auf jeden Fall, sich zunächst Hilfe vor Ort zu suchen. Hier kann die Schwangerenberatungsstelle donum vitae für die Frauen eine wichtige Anlaufstelle sein. In Gesprächen wird zunächst geschaut, wo genau liegt das Problem, was kann getan werden und wie kann evt professionelle Hilfe mit ins Boot genommen werden. „Es werden Kontakte zu Therapeuten vermittelt, die  weiterhelfen können“, so Ingrid Gundert-Waldforst, Beraterin von donum vitae in Boppard.

 

Eine weitere Hilfe kann der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe sein. Der Verein „Schatten und Licht“ ist da an erster Stelle zu nennen. Er wurde 1996 als bundesweiter, gemeinnütziger Verein von betroffenen Frauen gegründet.

Im Internet findet man da auf der Homepage www.schatten-und licht.de sehr viele Informationen rund um dieses Thema und eine Adressenliste mit Anlaufstellen für Betroffene.

Sylvia Nogens, die als Leiterin einer Selbsthilfegruppe in Bonn, selbst vor 10 Jahren betroffen war, gibt den Frauen eine positive Prognose: „ Die Therapien funktionieren gut und wenn man sich früh Hilfe holt, ist die Krankheit auch gut heilbar.“ Die Frauen treffen sich einmal im Monat, um sich auszutauschen. Viele bleiben auch Jahre, nachdem die Krankheit ausgeheilt ist, in der Gruppe, weil ihnen der Kontakt wichtig ist und gut tut, so die Erfahrungen von Frau Nogens.

Kontakt Frau Nogens:  02247/ 9009277

 

 

 

 

Geburtshaus – eine Alternative zur Klinik?

In Zeiten von Klinikschließungen und Stress im Krankenhausalltag stellen sich immer mehr Schwangere die Frage, wo kann ich eigentlich mein Kind gut umsorgt zur Welt bringen?

Schließlich ist gerade die Geburt so eine grundlegende und emotionale Erfahrung im Leben einer Frau, da sollte alles passen. Stress, Hektik und Fremdbestimmung, was man oft im Krankenhaus erlebt, sind da fehl am Platz. Was Frauen brauchen sind Nähe, Einfühlungsvermögen, Vertrauen, Sicherheit, eine schöne Atmosphäre :einfach das Gefühl „ hier bin ich gut aufgehoben“!

Doch was gibt es für Alternativen?

Da ist zunächst mal die Hausgeburt zu nennen, die es schon immer gab. Erst in den 50er Jahren setzte der Trend zur Klinikgeburt ein.

Nach wie vor sind es heute aber nur 1% der Frauen, die sich für eine Hausgeburt entscheiden. Das scheint also nicht für jeden eine Alternative zu sein.

1987 entstand in Berlin die Idee, ein Geburtshaus zu gründen. Hierbei handelt es sich um außerklinische Einrichtungen, die von Hebammen geleitet werden.

Sie kümmern sich um die Frauen vor und während der Geburt. Ein Arzt ist nicht anwesend. Nach der Entbindung verlassen die Frauen das Geburtshaus wieder nach einigen Stunden und werden zu Hause von einer Nachsorgehebamme weiter betreut.

Mittlerweile gibt es mehr als 120 Geburtshäuser in Deutschland, eine genaue Zahl kann der Hebammenverband dazu nicht angeben.

Doch die Idee scheint anzukommen.

Seit 2011 gibt es auch in Koblenz das Geburtshaus „Hebiana“. Gegründet wurde es aus einer privaten Initiative heraus von drei Hebammen: Agnes Böhm, Angela Bold-Beltran und  Brigitta Kamella.

Sie wollen umsetzen, was den meisten Frauen in der Klinik fehlt: Selbstbestimmung bei der Geburt. Schließlich weiß jede Frau selber am besten, was ihr gut tut, und was ihr helfen kann, in welcher Position oder mit welchen Hilfsmitteln sie ihr Kind zur Welt bringen will.

Insbesondere will man keine Nummer sein, die irgendwo in der Hektik der Klinik ein Kind bekommt. Ganz zu schweigen davon, dass man eigene Wünsche oder Bedürfnisse hat. „ Der Unterschied zur klinischen Entbindung ist,“ so Brigitta Kamella , „ dass es keine Intervention in den Geburtsverlauf gibt.“

Das heißt, das Kind kommt selbstbestimmt zur Welt, die Geburt wird nur mit natürlichen Mitteln unterstützt. Die Schwangere wird in der Regel nur von einer Hebamme betreut, die sie schon im Vorfeld kennen gelernt hat.  Dadurch hat sich schon Vertrauen und Nähe aufgebaut.

Schaut man sich einmal im Geburtshaus um, kann man sich sofort heimisch fühlen; da ist es fast so wie zu Hause: keine sterile Umgebung, eher eine Wohlfühlatmosphäre. Da fängt die Geburt schon viel entspannter an.

Doch für viele ist natürlich auch die Sicherheit ein wichtiger Punkt bei der Wahl für die Entbindung. Da hat die Hebammenpraxis Hebiana eine Kooperation mit der Klink Kemperhof, die sich ganz in der Nähe befindet. Sollte es unter der Geburt zu Komplikationen kommen, werden die Frauen sofort in den Kemperhof gebracht. Sind im Vorfeld schon Probleme zu erwarten, werden die Schwangeren direkt an die Klinik verwiesen.

Das Geburtshaus ist gefragt, ca. 120 Geburten pro Jahr können die 5 Hebammen, die bei Hebiana arbeiten, aufweisen. Da liegt es nahe, dass sich Interessierte schon recht früh für eine Entbindung dort anmelden sollten.

Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen, die im Geburtshaus deutlich niedriger sind als im Krankenhaus. 

Trotz alle positiver Erfahrungen spricht sich die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe ( DGGG) gegen das Geburtshaus aus: die Klinik sei alternativlos, so beurteilte es Prof. Klaus Friese, Präsident der DGGG im Deutschlandfunk. Für ihn und für viele Gynäkologen geht es dabei um die Frage: wie beherrsche ich den Notfall? Wann muss ein Kaiserschnitt gemacht werden, oder wie was mache ich bei einer akuten Blutung? Da sei das Krankenhaus besser aufgestellt, so die Meinung der DGGG.

Doch wie die Statistiken belegen, ist der Kaiserschnitt im Krankenhaus sechsmal so häufig und es wird auch mal schneller ein Wehenmittel eingesetzt, denn Zeit hat man in der Klinik nicht und eine Geburt braucht seine Zeit.

„ Die ganze Betreuung ist viel persönlicher, ich war nicht alleine während der Entbindung und hatte keine Angst“, so erzählt es Frau. F., die ihre zweite Geburt im Geburtshaus erlebt hat. Ihre erste Entbindung war im Krankenhaus , wo die Mediziner bestimmt haben, wie die Geburt verläuft und  Frau F.  sich ziemlich hilflos gefühlt hat. „ Im Geburtshaus war es für mich ein total anderes Geburtserlebnis“, so schildert sie es heute.

Nicht ohne Grund entscheiden sich vor allem viele Zweitgebärende für das Geburtshaus , nachdem sie negative Erfahrungen bei der der ersten Entbindung in der Klinik gemacht haben.

Letztendlich muss aber jede Frau für sich selbst abwägen, wo und wie sie ihr Kind zur Welt bringen will. In der Regel haben sich die Schwangeren, die im Geburtshaus entbinden, gut informiert. Sie wissen, worauf sie sich einlassen und entscheiden sich bewusst für diese Alternative.

 

 

 

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